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Flut in Niederbayern

Hallo liebe Forengemeinschaft!
Ich melde mich nun seit etwas längerer Zeit mal wieder hier im Forum.
Und zwar mit einem Thema in der Plauderecke - vielleicht findet sich ja der ein oder andere Leser.
Wie ihr sicherlich alle in den Medien mitbekommen habt, hat sich bei uns in Niederbayern am Mittwoch vor acht Tagen, also am 1. Juni eine Hochwasserkatastrophe ereignet.

Um das ganze noch einmal kurz hervorzurufen:
Betroffen war vorallem der Landkreis Rottal-Inn, in dem auch ich aufgewachsen bin, in dem ich Arbeite und in dem ich natürlich auch Lebe. Dieser Landkreis befindet sich im Süden von Bayern, direkt an der Staatsgrenze zu Österreich. Der große Fluss "Inn" trennt uns Bayern von den Österrreichern. Hochwasser mit dem Inn gab es in unserer Region schon öfter, wie etwa in Passau (50km entfernt) und ist für uns nichts besonderes.
Doch was letzten MIttwoch passiert ist übertraf alle Vorstellungskraft: Viele Bäche in unserem Landkreis - wohlgemerkt NICHT der Inn - gingen durch den Starkregen über und überfluteten viele, viele Straßen und Dörfer. 7 Menschen kamen dabei ums überleben. Es wird geschätzt, dass 500 Häuser abgerissen werden müssen, viele weitere hunderte Häuser sind jetzt stark renovierbedürftig. Die Aufräumarbeiten dauern noch immer an.

Ja, ich schreib jetzt diesen Text, um euch direkt meine Eindrücke zu vermitteln, da ich nun der Meinung bin, dass in den öffentlichen Medien diese Eindrücke nur bedingt rüberkommen.
Gleich vorweg - dieser Text wird noch etwas länger  :lol:

Ich erzähl einfach mal ganz vom Anfang an.
Das Wetter am Montag und Dienstag der letzten Kalenderwoche war wirklich nicht schön. Es regnete, wie schon so oft in den vergangenen Wochen auch. Nichts besonderes, nur Regen. In der Nacht zum MIttwoch regnete es weiter, sogar etwas stärker, sodass ich sogar wach wurde und mein Zimmerfenster verschloss, um besser schlafen zu können, da es drausen durch den Regen sehr laut war. Bisdahin nichts besonderes...auch als ich zu meiner Arbeitsstelle nach Pfarrkirchen fuhr (ca. 25 km von mir weg). Ich fuhr also in der früh los - dort ist mir schon aufgefallen dass manche Bäche echt ziemlich viel Wasser hatten, ein Bach verlief sogar über eine Straße, auf der ich fuhr. Sowas gibt es schon nicht oft. Aber naja, volle Bäche hab ich vorher auch schon öfters gesehen.
Da es die ganze Zeit weiterregnete, schrieb ich meiner Mama während meiner Mittagspause wie es bei den Bächen aussieht, ob dort noch immer so viel Wasser ist. Meine Mutter antwortete mir, dass die Bäche schon teilweise übergehen. Kurz darauf erhielt ich in einer Whatsappgruppe viele Bilder von überschwemten Dorfplätzen. Diese Bilder verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, aus jedem überschwemmten Dorf kamen sofort Bilder, die natürlich über Whatsapp in den Gruppen zu haufen weiterversendet wurden. Da wurde mir klar, dass dieser Regen uns noch weiter in Atem halten wird.
Als ich dann um 15 Uhr Arbeitsende hatte, rief mich meine Mutter ganz nervös noch am Arbeitsplatz an, dass ich nicht auf meiner Stammstrecke nachhause fahren kann, da alles gesperrt ist. Ich ging somit zum Personalausgang, an dem schon rege Diskussionen liefen, wie man nun nach Hause fährt, da mehrere Arbeitskollgen auch in meine Richtung mussten.
Durch Whatsapp und Facebook bekamen wir schnell immer mehr Infos, welche Dörfer alle gesperrt sind und welche Straßen auch nicht mehr befahrbar sind. Einige Kollgen beschlossen deshalb, bei anderen Kollgen in der Kreissstadt Pfarrkirchen zu nächtigen. Ich jedoch wollte nach Hause. Normal fahre ich immer über Triftern oder Simbach am Inn nach Hause, an diesem Tag jedoch nicht. Ich fuhr in die andere Richtung, in der Hoffnung eine andere Strecke zu finden, die noch befahrbar ist. Aus meinen 25 Kilometern einfachen Fahrweg wurden 70 Kilometer. Auf meiner Fahrt kamen mir unzählige Feuerwehrautos entgegen. Im Radio hörte ich derweilen dass mittlerweile Katastrophenalarm ausgerufen wurde. Mir wurde schon etwas mulmig, das muss ich zugeben.
Zuhause angekommen informierte ich mich gleich im TV, Sondersendungen liefen. Die ersten liveaufnahmen schockierten mich: In allen Orten, in denen ich natürlich schon oft ware, steht Meterhoch das Wasser. In Whatsapp ging es weiter, Bilder von Autos, die weggespühlt werden, Bilder von eingestürtzten und weggerissenen Brücken und Straßen, Videos von den Fluten - alles war tragisch anzusehen und ist es immer noch.

Zuhause bei mir und bei mir im Dorf ging es sehr glimpflich ab - zuhause hatten wir keinen Schaden, auch im Dorf ging der kleine Bach und teilweise über, die FFW hatte alles unter Kontrolle.

Schließlich hörte es auf zu Regnen, ein paar Stunden vergingen. Die Aufregung war groß, keiner wusste genau was nun eigentlich passiert war. Deshalb entschlossen sich meine Eltern und ich, nach Simbach am Inn zu fahren, das anscheinend am stärksten Betroffen war....

Aufnahmen im TV, Berichte im Radio, Bilder auf Facebook und im Internet - all dies wirkt nicht so verherrend, wie es wirklich war. Eine Katastrophe war geschen, so wie sie noch keiner zuvor gesehen hatte. Ganze Häuser waren weggespühlt, eine Bundesstraße hat ein Loch, Brücken waren weg, kein durchkommen mehr. Die 10.000 Einwohnerstadt Simbach war aufgeteil in Simbach Ost und Simbach West, dazwischen der Bach "Simbach" und viel, viel, viel Schutt und Schlamm.
Auch waren am Abend dann schon unzählige Straßen gesperrt, man konnte eigentlich nirgendwo mehr hin. Am darauffolgenden Donnerstag nahm ich mir frei, da alle Strecken noch immer gesperrt waren und noch immer Katastrophenalarm herrschte.
Als ich am Freitag dann wieder mit einem großem Umweg in die Arbeit kam - dort war alles wie gewohnt, nur war das Hauptgesprächsthema die Flut.
dHallo liebe Forengemeinschaft!
Ich melde mich nun seit etwas längerer Zeit mal wieder hier im Forum.
Und zwar mit einem Thema in der Plauderecke - vielleicht findet sich ja der ein oder andere Leser.
Wie ihr sicherlich alle in den Medien mitbekommen habt, hat sich bei uns in Niederbayern am Mittwoch vor acht Tagen, also am 1. Juni eine Hochwasserkatastrophe ereignet.

Um das ganze noch einmal kurz hervorzurufen:
Betroffen war vorallem der Landkreis Rottal-Inn, in dem auch ich aufgewachsen bin, in dem ich Arbeite und in dem ich natürlich auch Lebe. Dieser Landkreis befindet sich im Süden von Bayern, direkt an der Staatsgrenze zu Österreich. Der große Fluss "Inn" trennt uns Bayern von den Österrreichern. Hochwasser mit dem Inn gab es in unserer Region schon öfter, wie etwa in Passau (50km entfernt) und ist für uns nichts besonderes.
Doch was letzten MIttwoch passiert ist übertraf alle Vorstellungskraft: Viele Bäche in unserem Landkreis - wohlgemerkt NICHT der Inn - gingen durch den Starkregen über und überfluteten viele, viele Straßen und Dörfer. 7 Menschen kamen dabei ums überleben. Es wird geschätzt, dass 500 Häuser abgerissen werden müssen, viele weitere hunderte Häuser sind jetzt stark renovierbedürftig. Die Aufräumarbeiten dauern noch immer an.

Ja, ich schreib jetzt diesen Text, um euch direkt meine Eindrücke zu vermitteln, da ich nun der Meinung bin, dass in den öffentlichen Medien diese Eindrücke nur bedingt rüberkommen.
Gleich vorweg - dieser Text wird noch etwas länger  :lol:

Ich erzähl einfach mal ganz vom Anfang an.
Das Wetter am Montag und Dienstag der letzten Kalenderwoche war wirklich nicht schön. Es regnete, wie schon so oft in den vergangenen Wochen auch. Nichts besonderes, nur Regen. In der Nacht zum MIttwoch regnete es weiter, sogar etwas stärker, sodass ich sogar wach wurde und mein Zimmerfenster verschloss, um besser schlafen zu können, da es drausen durch den Regen sehr laut war. Bisdahin nichts besonderes...auch als ich zu meiner Arbeitsstelle nach Pfarrkirchen fuhr (ca. 25 km von mir weg). Ich fuhr also in der früh los - dort ist mir schon aufgefallen dass manche Bäche echt ziemlich viel Wasser hatten, ein Bach verlief sogar über eine Straße, auf der ich fuhr. Sowas gibt es schon nicht oft. Aber naja, volle Bäche hab ich vorher auch schon öfters gesehen.
Da es die ganze Zeit weiterregnete, schrieb ich meiner Mama während meiner Mittagspause wie es bei den Bächen aussieht, ob dort noch immer so viel Wasser ist. Meine Mutter antwortete mir, dass die Bäche schon teilweise übergehen. Kurz darauf erhielt ich in einer Whatsappgruppe viele Bilder von überschwemten Dorfplätzen. Diese Bilder verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, aus jedem überschwemmten Dorf kamen sofort Bilder, die natürlich über Whatsapp in den Gruppen zu haufen weiterversendet wurden. Da wurde mir klar, dass dieser Regen uns noch weiter in Atem halten wird.
Als ich dann um 15 Uhr Arbeitsende hatte, rief mich meine Mutter ganz nervös noch am Arbeitsplatz an, dass ich nicht auf meiner Stammstrecke nachhause fahren kann, da alles gesperrt ist. Ich ging somit zum Personalausgang, an dem schon rege Diskussionen liefen, wie man nun nach Hause fährt, da mehrere Arbeitskollgen auch in meine Richtung mussten.
Durch Whatsapp und Facebook bekamen wir schnell immer mehr Infos, welche Dörfer alle gesperrt sind und welche Straßen auch nicht mehr befahrbar sind. Einige Kollgen beschlossen deshalb, bei anderen Kollgen in der Kreissstadt Pfarrkirchen zu nächtigen. Ich jedoch wollte nach Hause. Normal fahre ich immer über Triftern oder Simbach am Inn nach Hause, an diesem Tag jedoch nicht. Ich fuhr in die andere Richtung, in der Hoffnung eine andere Strecke zu finden, die noch befahrbar ist. Aus meinen 25 Kilometern einfachen Fahrweg wurden 70 Kilometer. Auf meiner Fahrt kamen mir unzählige Feuerwehrautos entgegen. Im Radio hörte ich derweilen dass mittlerweile Katastrophenalarm ausgerufen wurde. Mir wurde schon etwas mulmig, das muss ich zugeben.
Zuhause angekommen informierte ich mich gleich im TV, Sondersendungen liefen. Die ersten liveaufnahmen schockierten mich: In allen Orten, in denen ich natürlich schon oft ware, steht Meterhoch das Wasser. In Whatsapp ging es weiter, Bilder von Autos, die weggespühlt werden, Bilder von eingestürtzten und weggerissenen Brücken und Straßen, Videos von den Fluten - alles war tragisch anzusehen und ist es immer noch.

Zuhause bei mir und bei mir im Dorf ging es sehr glimpflich ab - zuhause hatten wir keinen Schaden, auch im Dorf ging der kleine Bach und teilweise über, die FFW hatte alles unter Kontrolle.

Schließlich hörte es auf zu Regnen, ein paar Stunden vergingen. Die Aufregung war groß, keiner wusste genau was nun eigentlich passiert war. Deshalb entschlossen sich meine Eltern und ich, nach Simbach am Inn zu fahren, das anscheinend am stärksten Betroffen war....

Aufnahmen im TV, Berichte im Radio, Bilder auf Facebook und im Internet - all dies wirkt nicht so verherrend, wie es wirklich war. Eine Katastrophe war geschen, so wie sie noch keiner zuvor gesehen hatte. Ganze Häuser waren weggespühlt, eine Bundesstraße hat ein Loch, Brücken waren weg, kein durchkommen mehr. Die 10.000 Einwohnerstadt Simbach war aufgeteil in Simbach Ost und Simbach West, dazwischen der Bach "Simbach" und viel, viel, viel Schutt und Schlamm.
Auch waren am Abend dann schon unzählige Straßen gesperrt, man konnte eigentlich nirgendwo mehr hin. Am darauffolgenden Donnerstag nahm ich mir frei, da alle Strecken noch immer gesperrt waren und noch immer Katastrophenalarm herrschte.
Als ich am Freitag dann wieder mit einem großem Umweg in die Arbeit kam - dort war alles wie gewohnt, nur war das Hauptgesprächsthema die Flut.


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